Erziehungsstelle bei KOALA

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Kontaktieren Sie uns noch heute und informieren sich unverbindlich über einen möglichen Trägerwechsel.

Kurzfassung

🐨 Sie möchten Erziehungsstelle werden oder zu uns wechseln. 
🐨 Sie bewerben sich mit ausgefülltem Bewerbungsformular per Email. 
🐨 Wir vereinbaren einen Kennenlerntermin bei Ihnen zu Hause. 
🐨 Wir verabreden uns für einen Folgetermin, bei dem auch ggf. bereits vorhandene Kinder anwesend sind.
🐨 Sie melden sich zum „Power-Wochenende“ an und absolvieren dieses.
🐨 Wir kommen gemeinsam zum Entschluss, dass Erziehungsstelle das Richtige für Sie ist. 
🐨 Mit Ihrem Profil bewerben wir Sie bei verschiedenen Jugendämtern. 
🐨 Ein oder mehrere Jugendämter melden Bedarf an. 
🐨 Es finden Sichtkontakte statt – ggf. mehrere. 
🐨 Das Kennenlernen, sprich die Phase der Anbahnung, beginnt.
🐨 Einzug des Kindes.
🐨 Fachberatung in Ihrem Haushalt (mindestens zwei Mal im Monat), inkl. Spielkontakt mit dem Kind.
🐨 Bei Bedarf können wir Sie auch häufiger beraten.
🐨 Wir begleiten Sie zu offiziellen Gesprächen (Elternsprechtage, Gespräche bei Ärzten, Therapeuten etc.).
🐨 Themenbezogene Elternabende
🐨 Bei Bedarf Supervision durch eine externe Fachkraft.
🐨 Falls das Kind Umgang mit seiner Herkunftsfamilie hat, begleiten wir diese ebenfalls. 
🐨 Für unsere Erziehungsstellen bieten wir eine 24/7 Rufbereitschaft an.
 

Ausführliche Fassung

Bewerbung

Um sich bei KOALA als Erziehungsstelle zu bewerben, bitten wir Sie, uns zunächst das unten verlinkte Bewerbungsformular ausgefüllt per Email an info@koala-jugendhilfe.de zuzusenden. Wir werden uns daraufhin zeitnah mit Ihnen in Verbindung setzen, um einen Hausbesuch zum Kennenlernen und zur Klärung von offenen Fragen zu vereinbaren. Verläuft dieser erste Termin zufriedenstellend für alle Beteiligten, wird ein Folgetermin vereinbart, um noch intensiver in die Thematik einzusteigen. Im Anschluss ist die Teilnahme am Vorbereitungsseminar „Power-Wochenende“ möglich.

 

Hier finden sie das Bewerbungsformular als Download:

Bewerbungsformular Erziehungsstelle (ausfüllbares PDF)

Qualifizierung

Power-Wochenende

Dieses Vorbereitungsseminar wird an einem Wochenende durchgeführt mit einem Stundenumfang von 2×8 Stunden inklusive gemeinsamer Mittagspause. Ort der Veranstaltung wird unser Seminarraum in Kalkar sein. Hier besteht die Möglichkeit, die Raumgröße je nach Gruppengröße entsprechend anzupassen. Die Termine werden rechtzeitig bekannt gegeben.

 

Es werden interaktiv Grundlagen zu folgenden Themen vermittelt:

🐨 Motivation und Haltung (Wieso möchten wir ein Pflegekind aufnehmen?)

🐨 Mögliche Vorerfahrungen von Pflegekindern (Was könnte uns erwarten? Was ist ein Trauma? Praxisbeispiele)

🐨 Integration des Kindes in eine Familie (Familiendynamik, Phasen der Integration)

🐨 Zusammenarbeit mit dem Herkunftssystem

🐨 Wer hat welche Rechte am Kind?

🐨 Erarbeiten eines persönlichen Portfolios (persönliche Ressourcen, Fähigkeiten, Besonderheiten, Grenzen) zur Bewerbung bei Jugendämtern.

🐨 Entscheidungsfindung zur Aufnahme eines Kindes.

🐨 Übungen zur Selbstreflexion.

 

Nach diesem intensiven Vorbereitungsseminar findet ein persönliches Gespräch mit jeder bewerbenden Erziehungsstelle statt, in dem offene Fragen besprochen werden und transparent eingeschätzt wird, ob die Aufnahme eines Pflegekindes möglich und sinnvoll ist. Sollten sich im Anschluss alle Beteiligten dafür aussprechen, bewirbt KOALA sich im Namen der Bewerber und mit deren Portfolio bei Jugendämtern für die Aufnahme eines Kindes.

 
Weitere Fortbildungen

Weil uns eine hohe Fachlichkeit und Qualifizierung der Erziehungsstellen wichtig ist, bieten wir außerdem weitere verpflichtende Grundlagenseminare zu folgenden Themen an:

 

🐨 Kinderschutz, Sexualpädagogik und Grundbedürfnisse

🐨 Bindung, Trauma und Resilienz

🐨 Biografiearbeit

 

Am Ende eines jeden Seminars erhält jeder Teilnehmer ein Zertifikat über die Teilnahme. Bei einem Trägerwechsel zu KOALA können absolvierte Seminare anderer Träger unter Vorlage einer Teilnahmebescheinigung anerkannt werden. 

Unser Fokus während aller Seminare liegt auf Interaktivität, frei nach dem Zitat von Konfuzius: „Erzähle mir und ich vergesse. Zeige mir und ich erinnere. Lass mich tun und ich verstehe.“

Elternabende

Die Elternabende dienen zum einen der Fortbildung und zum anderen der Vernetzung auf Erziehungsstellenelternebene. Die Themen variieren und sind an den Bedarfen der Erziehungsstelleneltern orientiert. Die Erfahrung hat gezeigt, dass beispielsweise Fetale-Alkohol-Spektrum-Störungen (FASD), Kommunikationsmodelle, Umgang mit Konflikten oder der Umgang mit Medien von Relevanz sind.

 

Darüberhinaus bieten Elternabende die Möglichkeit, Erfahrungen und Herausforderungen miteinander zu teilen, diese gemeinschaftlich zu betrachten, Ideen auszutauschen, Lösungen zu suchen, einander zu unterstützen und zu empowern. Allein das Wissen darum, dass andere Erziehungsstellen vor ähnlichen Herausforderungen stehen, entlastet bereits. Auf diese Weise kann eine starke Gemeinschaft von Erziehungsstelleneltern heranwachsen, die ihrerseits dazu beiträgt, eine sichere Umgebung für die Pflegekinder zu schaffen.

Fachberatung

Mindestens zweimal im Monat finden ein Fachberatungstermine im Haushalt der Erziehungsstelle statt. Zu diesen Terminen sollte auch das Kind für den Kontaktaufbau und der Kontaktpflege zur Fachberatung Vorort sein, da bei möglichen Umgangskontakten mit dem Herkunftssystem eine tragende Beziehung zwischen dem Kind und der Fachberatung bedeutsam ist. Zeigen sich in der Begleitung des Kindes besondere Herausforderungen, sind wir zu Ihrer Unterstützung selbstverständlich auch häufiger Vorort. 

Wir gestalten unsere Begleitung bedarfsgerecht.

Ergänzend hierzu bieten wir Erziehungsstellen die Möglichkeit zusätzlicher Beratungsgespräche per Videokonferenz bzw. per Telefon. Diese Angebote sind gut in den Familienalltag integrierbar, da sie flexibel terminiert werden können. So sind beispielsweise auch Gespräche in den Abendstunden möglich, während das Kind bereits schläft.

 

Aufgaben und Themengebiete während der Fachberatungen:

🐨 Stetige Reflexion der Erziehung und der Beziehung zum Kind sowie des Familienalltags,

🐨 Anleitung für das Erlernen von Selbstreflexion,

🐨 Begleitung in allen Phasen der Integration des Kindes in seine Erziehungsstelle,

🐨 Klärung allgemeiner Erziehungsfragen und zur kindlichen Entwicklung,
🐨 Krisenintervention, d.h. eine engmaschigere, bedarfsorientierte, flexible Unterstützung in krisenbehafteten Phasen,

🐨 Begleitung von Besuchskontakten,
🐨 Anleitung und Begleitung der Biografiearbeit mit dem Kind,

🐨 Reflexion der inneren Haltungen zum Kind, zum Herkunftssystem, zur Erziehung,

🐨 Reflexion von Verhaltensauffälligkeiten des Kindes und das Erarbeiten von Lösungsansätzen,

🐨 Netzwerkarbeit mit weiteren beteiligten Fachkräften und Institutionen,

🐨 Selbstfürsorge und Achtsamkeit („Nur wenn es mir gut geht, kann ich auch gut für das Kind da sein!“),
🐨 Begleitung de r Erziehungsstelle zu wichtigen Terminen in Kindergärten, Schulen, bei Ärzten, Therapeuten etc.,

🐨 Erstellen von Tischvorlagen für die Hilfeplangespräche mit dem Helfersystem.

 

Supervision

Für besonders schwierige und belastende Situationen bieten wir die Möglichkeit, eine externe professionelle Beratung in Form von Supervision in Anspruch zu nehmen. Es geht darum, die eigene Handlungsfähigkeit in dieser schwierigen Situation zu verbessern.

Wir arbeiten systemisch. Was bedeutet das?

Der systemische Ansatz in der Beratung von Erziehungsstellen kann wie ein Mobile betrachtet werden. Ein Mobile besteht aus verschiedenen Teilen, die miteinander verbunden sind und im Gleichgewicht gehalten werden. Bewegt sich ein Teil im Mobile, hat das Auswirkungen auf alle anderen Teile.

In der Erziehungsstellenberatung bedeutet dies, dass wir nicht die Erziehungsstelle oder das Kind isoliert betrachten. Stattdessen sehen wir das ganze „Mobile“ – also die gesamte Umgebung mit allen Systemen, die auf das Kind einwirken, die Familie, die Herkunftsfamilie, die Freunde des Kindes, Nachbarschaft, Kindergarten, Schule, therapeutische Kontexte usw. Vorkommnisse in einem Bereich können Auswirkungen auf andere Bereiche haben. Zeigt ein Kind beispiesweise Verhaltensauffälligkeiten in der Schule, muss die Ursache nicht zwangsläufig bei Lehrern oder Mitschülern liegen, sondern kann auf einen anderen Kontext zurückzuführen sein.

Der systemische Ansatz hilft uns, diese Zusammenhänge zu erkennen und gemeinsam mit der Erziehungsstelle und anderen Beteiligten Lösungen zu finden, die das Gleichgewicht im „Mobile“ wiederherstellen und dem Kind helfen, sich besser zu entwickeln.

Rufbereitschaft 24/7

Unter 02824-9989172 sind für Krisen und Notfälle rund um die Uhr für unsere Erziehungsstellen erreichbar.

Die finanzielle Seite

Die Vergütung für Erziehungsstellen ist komplett steuerfrei und setzt sich aus mehreren Bausteinen zusammen (Stand 01/2024):

Pflegegeld

Der Pflegesatz richtet sich nach dem Alter des Pflegekindes und wird vom Jugendamt direkt auf Ihr Konto überwiesen: 


🐨 0 bis zum vollendeten 6. Lebensjahr: 731 €.

🐨 Vom vollendetem 6. Lebensjahr bis zum vollendeten 12. Lebensjahr: 864 €.

🐨 Vom vollendetem 12. Lebensjahr bis zum vollendetem 18. Lebensjahr: 1025 €.

Erziehungsbeitrag

Dieser Beitrag von 1407 € wird pauschal vergütet. Sie erhalten diesen direkt vom Jugendamt auf Ihr Konto.

Kindergeld

Erziehungsstellen haben einen anteiligen Anspruch auf Kindergeld. Die Familienkasse überweist den Betrag auf Ihr Konto.

Beihilfen

Erziehungsstellen haben die Möglichkeit, Beihilfen beim zuständigen Jugendamt zu beantragen. Beispiele hierfür können sein: Anlassbezogene Beihilfen (Weihnachten, Einschulung etc.). Auch bspw. Ferienfreizeiten könnten übernommen werden. KOALA unterstützt Erziehungsstellen bei der Beantragung. 

Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Das ist möglich, falls Sie über ausreichend persönliche und zeitliche Ressourcen verfügen.
Wenn Sie bspw. Vollzeit arbeiten, dann kann man davon ausgehen, dass Sie wenig Zeit für ein betreuungsintensives Kind haben. Ein unterstützendes Umfeld kann sehr hilfreich sein, um zu entlasten.

Ganz klar jein. In der Regel werden Kinder einzeln vermittelt. Das Pflegekind sollte das jüngste Kind der Familie sein. Wenn sich nach einigen Monaten alles gut eingespielt hat und Sie den Wunsch haben, wein weiteres Pflegekind aufzunehmen, sprechen Sie uns an und wir prüfen gemeinsam, ob die Voraussetzungen hierfür stimmen bzw. passend gemacht werden können. Laut Gesetz sind drei Pflegekinder pro Familie das Maximum. Es gibt davon jedoch auch verzeinzelte Ausnahmen.


Ein großer Ausnahmefall von der gleichzeitigen Aufnahme mehrerer Kinder könnte eine Geschwisterkonstellation wie z.B. ein Zwillingspärchen sein. 

Nein. In der Regel darf Ihr Pflegekind mit in den Urlaub fahren oder fliegen. 

Dies wird immer individuell mit allen Beteiligten vorbesprochen.

🌈 Selbstverständlich.

Bei einer Adoption wird das Adoptivkind einem leiblichen Kind rechtlich gleichgestellt. Dies kann Vor- und Nachteile haben, die Sie für sich selbst abwägen müssen. 

 

Bei einer Adoption haben Sie alle Rechte und Pflichten. Es entfallen die Unterstützung seitens eines Trägers, eines Vormunds oder Ergänzungspflegers und die finanzielle Unterstützung des Jugendamts entfällt ebenso.

Ein Ergänzungspfleger bzw. eine Ergänzungspflegerin wird vom Familiengericht bestellt und hat einen Teil des Sorgerechts für das jeweilige Kind inne. Das Sorgerecht umfasst mehrere Bereiche. Ein Teil davon liegt bei den leiblichen Eltern und ein anderer Teil wurde auf den Ergänzungspfleger übertragen.

Ein Vormund bekommt alle Sorgerechtsanteile per Familiengericht übertragen.

Es gibt Amtsvormünder vom Jugendamt, selbständige und auch ehrenamtliche Vormünder.
Auch manche Erziehungsstelleneltern bzw. Pflegeeltern sind Vormund.

Diese Frage kann nur individuell beantwortet werden. Mögliche sorgeberechtigte Personen können sein: Leibliche Eltern, Vormünder oder Ergänzungspfleger (in Kombination mit leiblichen Eltern). Siehe hierzu auch „Was ist ein Vormund?“ sowie „Was ist ein Ergänzungspfleger?“

Gesetzlich empfohlen wird, dass der Altersunterschied zum Pflegekind dem eines leiblichen Eltern-Kind-Verhältnisses entspricht.

Ein Pflegekind kann bis zu seinem 18. Lebensjahr den Status als Pflegekind haben. 

Auf Antrag kann dieser Status bis zum 21. Lebensjahr verlängert werden.

Das Pflegekind kann darüberhinaus so lange bei Ihnen wohnen bleiben, wie Sie es beide möchten. 

Die Unterstützung von Jugendamt und Träger entfallen bei den entsprechenden o.g. Geburtstagen.

Dies ist nur individuell zu beantworten. Sobald Sie alle Voraussetzungen erfüllen, melden wir dem Jugendamt diese freie Kapazität und warten entsprechend auf Anfragen.

Dies könnte ein paar Wochen oder Monate dauern.

Unter Erziehungsstelle sein haben wir die finanziellen Aspekte zusammengefasst.

Das Pflegekind sollte möglichst das jüngste Kind der Familie sein. Ihre leiblichen Kinder sollten natürlich altersentsprechend mit in den Prozess genommen werden, wenn es um die Aufnahme eines Pflegekindes geht.

Sie teilen uns mit, welche Ausschlusskriterien Sie haben. Sie überlegen sich hierzu, wo Ihre persönlichen Grenzen liegen und geben diese bitte ehrlich an. Das „Matching“ ist ein entscheidender Prozess für eine gelingende Vermittlung. Mit Matching meinen wir, dass die Bedürfnisse eines Pflegekindes mit den Ressourcen und Stärken einer potenziellen Erziehungsstelle übereinstimmen müssen. Hierfür ist es sehr wichtig, Ihre Stärken und Schwächen gemeinsam herauszuarbeiten und in einem persönlichen Portfolio festzuhalten. Weitere Informationen hierzu finden Sie unter Erziehungsstelle werden.