Leistungen

KOALA Jugendhilfe stellt Jugendämtern qualifizierte Erziehungsstellen für die dauerhafte Unterbringung sowie die Bereitschaftspflege bereit. Eine enge, transparente und verlässliche Zusammenarbeit ist für uns selbstverständlich. Unser Ziel ist es, nachhaltige Lösungen zu schaffen, die sowohl den Bedürfnissen der Kinder als auch den Anforderungen des Jugendamts gerecht werden.

 

Wir übernehmen die Vermittlung, Qualifizierung und kontinuierliche Begleitung von Erziehungsstellen und bieten fachliche sowie pädagogische Unterstützung, um Kindern langfristig stabile Lebensbedingungen zu ermöglichen.

Auf dieser Seite finden Sie eine Übersicht über unsere Leistungen für Jugendämter.

Allgemeine Informationen

Dieser Absatz wird aktuell bearbeitet.

 

Falls externe Dienstleistungen wie z.B. Supervision, psychologische Beratung etc. in Betracht gezogen werden, können wir auf unser Netzwerk zurückgreifen und Dienstleister empfehlen. Diese rechnen selbst ihre Leistungen direkt mit dem fallführenden Jugendamt/Sozialamt ab. Ein Einsatz wird selbstverständlich im Vorhinein mit der fallführenden Fachkraft entsprechenden Amtes abgesprochen.

Unser Beschwerdekonzept hat das Ziel, die Zufriedenheit unserer Klienten sicherzustellen und mögliche Konflikte aufzugreifen und zu lösen. Im Falle einer Beschwerde bitten wir den Klienten, sich zunächst direkt an die betreffende Fachkraft oder Geschäftsführung zu wenden. Darüber hinaus besteht die Option, sich per E-Mail an feedback@koala-jugendhilfe.de bei KOALA zu beschweren. Falls keine zufriedenstellende Lösung gefunden werden kann, besteht die Möglichkeit, sich an die externe Ombudsstelle oder das zuständige Jugendamt zu wenden, wie es § 37b Abs. 2 SGB VIII vorgibt.

Wir bei KOALA nehmen jede Beschwerde ernst und werden uns bemühen, diese zeitnah zu bearbeiten und zu lösen. Dies gilt für jegliche Art von Beschwerde auf sämtlichen Ebenen.

Jedes Kind und jeder erwachsene Klient sind außerdem informiert über die externen Stellen von:

Unser gesamtes Konzept hat an sämtlichen Stellen die Wahrung des Kinderschutzes als oberste Priorität. Deshalb verweisen wir an den entsprechenden Stellen auf weitere Punkte dieses Konzeptes. Im Folgenden möchten wir eine Zusammenfassung geben und unsere Abläufe darstellen.
Sensibilisierung
Jeder Mitarbeiter ist zum Thema Kinderschutz geschult und sensibilisiert. Auch innerhalb der praktischen Arbeit wird der Kinderschutz immer wieder zum Thema gemacht, dies wird bspw. durch stetige Reflexion des Erziehungsverhaltens von Eltern gewährleistet.
Prävention
Wir halten uns strikt an das Fachkräftegebot, dort wo es vorgeschrieben ist, und stellen für diesen Bereich ausschließlich fachlich geeignetes Personal ein. Wir legen zudem großen Wert auf Kontinuität in der Personalplanung. Eine langfristige Bindung von Mitarbeitern ist unser Ziel. Somit kann sich ein Vertrauensverhältnis zwischen Mitarbeitern und Klienten aufbauen. Die stetige Selbstreflexion des Trägerpersonals sowie die Reflexion über interne Prozesse und unser Qualitätsmanagement sind ebenso präventiv wirksam. Jeder der Beteiligten ist zudem über Abläufe, Verfahren und Zuständigkeiten transparent informiert. Auch während der Termine mit Klienten liegt immer ein Fokus auf dem Kinderschutz. Deswegen finden regelmäßig Termine im Haushalt der Familien statt. Alle Räume, in denen sich das Kind aufhält, werden regelmäßig durch den Mitarbeiter begutachtet. Wir lassen Kinder und Jugendliche aktiv partizipieren. Das bedeutet konkret, dass jedes Kind altersgerecht nach § 8 SGB VIII mit einbezogen wird. Zudem besteht die Möglichkeit, Einzelgespräche mit jedem Kind außerhalb des Haushalts zu führen. Hierüber werden alle Beteiligten zu Beginn der Kooperation informiert. Auch in der Hilfeplanung stärken wir die Teilhabe eines jeden Kindes/Jugendlichen. Es wird zur Vorbereitung Gehör finden und während des Hilfeplangesprächs zu Wort kommen. Anschließend werden Ergebnisse des HPGs mit dem Kind besprochen. Kinder, Jugendliche und Eltern werden außerdem zu externen Stellen („Nummer gegen Kummer“) sowie über ihre Beschwerdemöglichkeiten informiert.
Intervention
Jeder Vorfall wird präzise dokumentiert. Diese ist aus verschiedenen Gründen von großer Bedeutung. Sie schafft einen nachvollziehbaren Nachweis über Vorfälle und sichert Beweise. Zudem ermöglicht sie die Klärung von Verantwortlichkeiten und Haftungsfragen. Darüber hinaus gewährleistet sie Transparenz und Rechenschaftspflicht in diesem wichtigen Bereich.
Ablauf einer Meldung
Sobald der Mitarbeiter eine Information über einen Vorfall bzw. potenzielle Gefährdungsmomente erhält, wird folgendes Ablaufschema in Kraft gesetzt:
  • Die vorliegenden Informationen werden mit dem Vorgesetzten eingeschätzt. Bei Einstufung als kindeswohlgefährdend wird der externe Kinderschutzbeauftragte hinzugezogen. Er erhält alle Informationen zu dem Fall und leitet das weitere Vorgehen. Bei körperlicher Misshandlung wird das Kind schnellstmöglich einem Kinderarzt zu Untersuchung vorgestellt. Gleichzeitig werden das zuständige Jugendamt sowie Personensorgeberechtigte informiert.
  • Es findet vor Ort im Haushalt der Familie eine Risikoeinschätzung mit dem externem Kinderschutzbeauftragten statt. Es werden Risiko- und Schutzfaktoren sowie unterstützende Ressourcen erarbeitet und schriftlich fixiert. Ggf. werden Auflagen an die Eltern gestellt, welche mittels Formulierung durch SMART-Ziele überprüfbar gemacht werden. Ein Schutzplan wird zudem bei Bedarf aufgestellt.
  • Anschließend werden das zuständige Jugendamt sowie Personensorgeberechtigte ausführlich schriftlich per E-Mail informiert.
Für den gesamten Ablauf herrscht Rollenklarheit bei allen Beteiligten, sodass alle Zuständigkeiten und Verantwortlichkeiten klar sind. Jede Situation ist anders, daher reagieren wir flexibel auf diese.

Qualitätsmanagement in der Jugendhilfe ist von entscheidender Bedeutung, da es dazu beiträgt, die Effektivität und Effizienz der Dienstleistungen sicherzustellen, die für Kinder und Jugendliche bereitgestellt werden. Für uns ist dies besonders wichtig aus mehreren Gründen:

Kindeswohl:

Das oberste Ziel der Jugendhilfe ist das Wohl des Kindes oder Jugendlichen. Qualitätsmanagement gewährleistet, dass die Dienstleistungen und Unterstützung, die angeboten werden, den Bedürfnissen und Interessen der Kinder und Jugendlichen gerecht werden. Dies stellt sicher, dass ihre Rechte und ihr Wohlergehen geschützt sind.

Verantwortlichkeit und Transparenz:

Qualitätsmanagement in der Jugendhilfe trägt zur Schaffung von klaren Verantwortlichkeiten und transparenten Prozessen bei. Dies ist wichtig, um sicherzustellen, dass alle Beteiligten, einschließlich der Mitarbeiter von KOALA, ihre Aufgaben effektiv erfüllen und sich der Auswirkungen ihres Handelns bewusst sind.

Verbesserung der Dienstleistungen:

Durch die regelmäßige Überprüfung und Bewertung der Dienstleistungen können Schwachstellen und Bereiche zur Verbesserung identifiziert werden. Dies ermöglicht es uns, die Qualität unserer Arbeit kontinuierlich zu steigern und sicherzustellen, dass wir den sich ändernden Bedürfnissen der Kinder und Jugendlichen gerecht werden.

Risikomanagement:

In der Jugendhilfe gibt es oft komplexe rechtliche und ethische Fragen. Qualitätsmanagement hilft, Risiken zu identifizieren und geeignete Maßnahmen zu ergreifen, um rechtliche Konsequenzen und mögliche Schäden für die betreuten Kinder und Jugendlichen zu minimieren.

Professionalisierung der Arbeit:

Ein strukturiertes Qualitätsmanagement kann dazu beitragen, die Professionalisierung der Mitarbeiter in der Jugendhilfe zu fördern. Schulungen, Schulungsprogramme und klare Verfahren tragen zur Entwicklung von Fachkompetenzen und zur Steigerung der Qualität der Dienstleistungen bei.

Zusammengefasst ist Qualitätsmanagement in der Jugendhilfe von entscheidender Bedeutung, um sicherzustellen, dass die Dienstleistungen von KOALA den höchsten Standards entsprechen, um das Wohl der betreuten Kinder und Jugendlichen zu gewährleisten und gleichzeitig die Verantwortlichkeit und Transparenz zu erhöhen

Evaluation

Der PDCA-Zyklus, auch Deming-Kreis genannt, beschreibt einen kontinuierlichen Verbesserungsprozess und ist ein wichtiges Instrument im Qualitätsmanagement. Dabei steht PDCA für Plan, Do, Check, Act. Im Kontext unserer Arbeit als Träger nutzen wir den PDCA-Zyklus unter anderem für die Evaluation unserer Arbeit.

Im ersten Schritt Plan analysieren wir die aktuelle Situation und formulieren Ziele. Dies kann beispielsweise die Verbesserung bestimmter Leistungen oder Prozesse innerhalb unserer Einrichtung sein. Im zweiten Schritt Do setzen wir Maßnahmen zur Erreichung unserer Ziele um. Im dritten Schritt Check evaluieren wir die Ergebnisse unserer Maßnahmen und überprüfen, ob sie tatsächlich zu den gewünschten Verbesserungen geführt haben. Im letzten Schritt Act leiten wir gegebenenfalls weitere Maßnahmen ab, um die Ergebnisse zu optimieren.

Die Evaluation im PDCA-Zyklus ist somit ein wichtiger Bestandteil unserer Qualitätsmanagement-Strategie, um unsere Arbeit kontinuierlich zu verbessern und an die Bedürfnisse unserer Klienten und Klientinnen sowie an die Anforderungen der Jugendhilfe anzupassen.

Die systematische Erfassung von Feedback von Klienten, Mitarbeitern und anderen Beteiligten ist eines unserer zentralen Tools zur Evaluation. Hierzu nutzen wir u.a. anonymisierte Fragebögen. Dies kann helfen, Schwachstellen und Potenziale zu erkennen und den PDCA-Zyklus entsprechend anzupassen.

Personalstandards

Standardisierte Anforderungsprofile bilden die Basis einer strategisch orientierten Personalentwicklung. Dabei definieren Anforderungsprofile zunächst einen Soll-Zustand bzw. Idealzustand. Jede weitere Personalentwicklungsmaßnahme wird folglich eingesetzt, um das Anforderungsprofil „Soll“ zu erreichen, zu erhalten oder ggf. zu verbessern. Das Anforderungsprofil bildet die zur Durchführung einer Aufgabe und Beschreibung einer Stelle notwendigen Fähigkeiten, Fachkenntnisse und Kompetenzen ab.

KOALA legt großen Wert auf qualifizierte und professionelle Mitarbeiter. Unsere Fachkräfte verfügen über eine pädagogische Ausbildung bzw. Studium. Zusatzqualifikationen wie z.B. Marte Meo-Therapie, Systemischer Beratung oder Trauma-Fachberatung sind zudem wünschenswert. Die Haltung unseres Personals ist geprägt von Wertschätzung und einer langfristigen Bindung an das Unternehmen, welche in der Regel durch unbefristete Arbeitsverträge ermöglicht wird. Um eine kontinuierliche Weiterentwicklung und Weiterbildung unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sicherzustellen, führen wir jährliche Zukunftsgespräche und bieten Supervisionen und Fortbildungen an.

Unsere Mindeststandards bei Neueinstellungen sind eine pädagogische Ausbildung mit Zusatzqualifikation(en) sowie die Berufsgruppen Sozialpädagogen, Kindheitspädagogen, Psychologen, Reformpädagogen und Erziehungswissenschaftler.

Zusätzlich haben wir weitere externe Fachkräfte, die Seminare geben, in unser Team integriert, um eine bestmögliche Betreuung und Unterstützung für unsere Klientinnen und Klienten zu gewährleisten.

Eine Vollzeitstelle bei uns umfasst ein Stundenkontingent von 39 Stunden an fünf Tagen pro Woche. Somit arbeitet jeder Mitarbeiter durchschnittlich 7,8 Stunden pro Tag. Diese Arbeitszeit kann in der Regel flexibel gestaltet werden, um auf individuelle Bedürfnisse und Arbeitsabläufe einzugehen. Es ist wichtig, dass die Arbeitszeit und die Arbeitsbedingungen den gesetzlichen Vorgaben entsprechen und im Einklang mit den Bedürfnissen der Mitarbeiter und des Unternehmens stehen.

Um eine flexible Gestaltung der Arbeitszeit zu ermöglichen, können wir beispielsweise Teilzeitmodelle anbieten. Hierbei können die Mitarbeiter ihre Arbeitszeit innerhalb bestimmter Rahmenbedingungen selbstständig gestalten und so beispielsweise private Termine besser mit ihrer Arbeit vereinbaren. Auch die Möglichkeit des Homeoffice kann in Betracht gezogen werden, um den Mitarbeitern ein besseres Gleichgewicht zwischen Privatleben und Beruf zu ermöglichen. Wichtig ist jedoch, dass die Arbeit trotz flexibler Arbeitszeitmodelle weiterhin effektiv und effizient erledigt wird und eine gute Kommunikation innerhalb des Teams gewährleistet ist.

Personalentwicklungsinstrumente

Einführung und Einarbeitung/Mentoring

Bei Neueinsteigern besteht ein intensiver und individuell auf den jeweiligen Bereich abgestimmter Informations- und Unterstützungsbedarf. Motivation und Leistungsfähigkeit der neuen Bediensteten werden maßgeblich durch die fachliche Einarbeitung in das neue Aufgabengebiet und die soziale Eingliederung in das Kollegium beeinflusst. Die erfolgreiche Einarbeitung der neuen Mitarbeiter ist damit nicht nur ein Gebot der Fürsorge, sondern sie liegen auch im Interesse des Arbeitgebers. Der Einstieg in die neue Tätigkeit oder den neuen Fachbereich wird häufig als Schlüsselerlebnis empfunden.

Mitarbeiterjahresgespräche

Mitarbeiter haben das Recht auf jährliche Entwicklungsgespräche. Hier bietet sich die Möglichkeit, gegenseitig wertschätzendes Feedback zu geben und über weitere gemeinsame Pläne zu sprechen. Mitarbeiterjahresgespräche tragen dazu bei, die Kommunikation zu verbessern, die Leistung zu steigern und die Mitarbeiterzufriedenheit zu fördern, was letztendlich zur positiven Entwicklung des Unternehmens beiträgt.

Fortbildung/Supervision

Stetige Fortbildung und Supervision sind uns für unsere Mitarbeiter wichtig, da sie ermöglichen, Fachwissen aktuell zu halten, individuelle Bedürfnisse zu berücksichtigen, Stress zu bewältigen, Qualität zu sichern und rechtliche sowie ethische Verantwortungen zu erfüllen. Dies trägt außerdem zum langfristigen Wohl von Kindern und Jugendlichen bei.

Als freier Träger der Kinder- und Jugendhilfe legen wir großen Wert darauf, dass sich unsere Klienten bei uns gut aufgehoben und unterstützt fühlen. Wir sind uns jedoch auch bewusst, dass die Bedürfnisse und Wünsche unserer Klienten im Laufe der Zeit variieren können und es unter Umständen sinnvoll sein kann, den Träger zu wechseln. Daher stehen wir einem Trägerwechsel grundsätzlich offen gegenüber. Wir respektieren das Wunsch- und Wahlrecht unserer Klienten gemäß § 5 SGB VIII und unterstützen sie dabei, den für sie passenden Träger zu finden. Es ist uns ein Anliegen, unsere Klienten bestmöglich zu begleiten und zu unterstützen, unabhängig davon, ob dies innerhalb oder außerhalb unseres Trägers geschieht.

Wir verstehen uns als Teil eines Netzwerkes von Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe und möchten dazu beitragen, dass die bestmögliche Unterstützung für die uns anvertrauten Kinder und Jugendlichen gewährleistet wird. Klienten anderer Träger durchlaufen bei uns einen individuellen Aufnahmeprozess, in dem wir gemeinsam mit den zuständigen Fachkräften prüfen, ob wir den Kindern und Jugendlichen eine passende Betreuung und Unterstützung bieten können. Auch hier steht für uns immer das Wohl des Kindes im Mittelpunkt. Wir legen großen Wert auf eine gute Zusammenarbeit mit anderen Trägern und Fachkräften, um so gemeinsam bestmögliche Lösungen für die uns anvertrauten Kinder und Jugendlichen zu finden.

Ambulante Hilfen zur Erziehung

Ein Erziehungsbeistand wird vom Jugendamt bewilligt, der Betreuungshelfer wird vom Gericht bestellt zwecks Haftvermeidung für Jugendliche und junge Erwachsene. Beide arbeiten an denselben pädagogischen Zielsetzungen.

Der Erziehungsbeistand wie auch der Betreuungshelfer unterstützen das Kind bzw. den Jugendlichen unter Einbeziehung des sozialen Umfelds bei der Bewältigung von Entwicklungsproblemen und finden unter Erhaltung des Lebensbezugs zur Familie einen Weg der Verselbständigung. 

Diese Unterstützung wird immer individuell betrachtet und ausgelegt. Beispielsweise in den Bereichen des Sozialverhaltens, des Beziehungsverhaltens oder bei Schwierigkeiten in der Schule können durch eine nicht altersgerechte Entwicklung diverse Problemsituationen entstehen. Verhaltensänderungen und Lernprozesse werden nicht ausschließlich durch eine beratende Intervention herbeigeführt, sondern auch durch gezielte Aktivitäten mit dem Kind/Jugendlichen. Diese werden stets individuell bedarfsorientiert durchgeführt. Erlebnispädagogische Aktivitäten (wie z.B. Klettern) aber auch Aktivitäten, welche das Selbstwertgefühl sowie die Selbständigkeit verbessern können, sind hiermit gemeint. Der Erziehungsbeistand/Betreuungshelfer arbeitet ressourcenorientiert und bietet dem Kind/Jugendlichen viel Raum für die Gestaltung der gemeinsamen Termine. Die Lebenswelt des Kindes/Jugendlichen hat eine zentrale Rolle in der Arbeit als Erziehungsbeistand/Betreuungshelfer. Kenntnisse über Peergroup, Freizeitaktivitäten etc. sind Basis für eine gute Arbeit. Auch die Einbeziehung der Kindeseltern bzw. Sorgeberechtigten sehen wir als elementar für einen guten Hilfeleistungsprozess. Hierdurch wird es ermöglicht, dass die Kindeseltern einen positiven Blick auf ihr Kind erhalten und die Arbeit des Erziehungsbeistands/Betreuungshelfers unterstützen.

Unterstützungsbereiche können beispielsweise sein: Verbesserung des Sozialverhaltens, Aufbau von verlässlichen Beziehungen, Alltagsbewältigung, Verselbständigung, Schule, Ausbildung, Tagesstrukturierung etc.

Die Kooperation des Erziehungsbeistands/Betreuungshelfers mit anderen beteiligten Systemen wie z.B. Schule, Sportvereinen etc. ist ein wichtiger Teil der Arbeit. KOALA achtet jedoch sehr auf den Schutz der Daten unserer Klienten. Eine entsprechende Aufklärung unserer Klienten und der Einsatz einer Schweigepflichtentbindung sind obligatorisch.

„Sozialpädagogische Familienhilfe soll durch intensive Betreuung und Begleitung Familien in ihren Erziehungsaufgaben, bei der Bewältigung von Alltagsproblemen, der Lösung von Konflikten und Krisen sowie im Kontakt mit Ämtern und Institutionen unterstützen und Hilfe zur Selbsthilfe geben. Sie ist in der Regel auf längere Dauer angelegt und erfordert die Mitarbeit der Familie.“ (§ 31 SGB VIII).

Mit dem Begriff Familie sind verschiedene Formen gemeint: Alleinerziehende, gleichgeschlechtliche Paare, Patchwork-Familien, unverheiratete Paare oder andere familienähnliche Systeme. Die Arbeit innerhalb von Familien beinhaltet die Arbeit mit allen Systemen, die diese Familie betreffen. Die Sozialpädagogische Familienhilfe (SPFH) passt sich inhaltlich und zeitlich in ihrer Arbeit den Bedürfnissen und Umständen der jeweiligen Familie an. Sie steht der Familie in Krisen und Konfliktsituationen zur Seite. Konflikte und Krisen innerhalb von Familien können ausgelöst werden durch beispielsweise Trennung, Scheidung, Inhaftierung, Verschuldung, Arbeitslosigkeit, psychische Erkrankungen, Überforderung, Schwierigkeiten in der Haushaltsführung, Kindesmisshandlung, Vernachlässigung etc.

 

Voraussetzung für den gelingenden Einsatz einer SPFH ist die Bereitschaft zur Mitarbeit sowie der Wunsch als Familie zusammenzubleiben. Der Familie werden Handlungsalternativen aufgezeigt und Hilfe zur Selbsthilfe geboten. Die Kommunikation innerhalb der Familie, der Umgang mit Konflikten, oder auch die Klärung der finanziellen/materiellen Situation kann durch den Einsatz einer SPFH verbessert werden. Auch bspw. die Verbesserung der Erziehungssituation, der Erziehungshaltung und das Schaffen von Strukturen stehen im Fokus unserer Arbeit.

Wie auch im Bereich der Erziehungsbeistandschaften arbeiten wir ressourcen- und lösungsorientiert. Selbstverantwortung und Selbstbestimmtheit der Familien sollen durch Empowerment verbessert werden. Partizipation und Kooperation unserer Klienten sehen wir als Basis für eine gute Hilfeplanung. Der Ansatz unserer Arbeit als SPFH ist mehrdimensional, d.h. sie orientiert sich am gesamten Familiensystem und an dessen sozialem Netzwerk. Konkrete Beratung und Unterstützung erfahren unsere Klienten zum Beispiel in den Bereichen Umgang mit Geld, Erziehung, Gesundheitspflege, Behördengänge, Haushaltsführung usw.

Die Kooperation und der Informationsaustausch der SPFH mit anderen beteiligten Systemen wie z.B. Schule, Sportvereinen etc. ist ein wichtiger Teil der Arbeit. KOALA achtet jedoch sehr auf den Schutz der Daten unserer Klienten. Eine entsprechende Aufklärung unserer Klienten und der Einsatz einer Schweigepflichtentbindung sind obligatorisch.

Jedes Kind hat das Recht auf Umgang mit seinen (rechtlichen) Eltern. Eltern haben das Recht und die Pflicht auf Umgang mit ihrem Kind – und dies unabhängig vom Sorgerecht (siehe § 1684 BGB). In manchen Fällen ist es sinnvoll und indiziert, dass die Umgänge begleitet werden. KOALA ist eine transparente Zusammenarbeit und eine gute, umfassende Vorbereitung, vor allem auf den ersten begleiteten Umgang, sehr wichtig.

Auch Großeltern, Geschwister sowie weitere enge Bezugspersonen haben einen Anspruch auf Umgang mit dem Kind (siehe § 1685 BGB). Falls eine Begleitung solcher Kontakte indiziert ist, bieten wir auch dies an.

Es muss grundsätzlich gut eingeschätzt werden, ob der Umgang des Kindes mit seiner Mutter/seinem Vater oder weiteren Personen seinem Wohl entspricht. Die Gefahr einer Retraumatisierung kann bestehen und sollte möglichst ausgeschlossen werden. Daher ist es KOALA sehr wichtig, die begleiteten Umgänge gut vor- und nachzubereiten. Ein enger Austausch sowie die Reflexion eines jeden Umgangstermins der Beteiligten wird von uns vorausgesetzt.

Wir begleiten Umgangskontakte in der Regel in der Nähe des Wohnortes des jeweiligen Kindes auf neutralem Terrain. Die Orte können flexibel variieren (bspw. Spielplätze, Parks, aber auch im Büro).

Die Marte Meo Methode ist eine videobasierte Beratungs- und Therapiemethode, die von der niederländischen Therapeutin Maria Aarts entwickelt wurde. Sie zielt darauf ab, die Interaktionsfähigkeiten von Menschen in ihrem sozialen Umfeld zu verbessern, insbesondere im Bereich der nonverbalen Kommunikation. Die Methode basiert auf der Idee, dass Menschen eine natürliche Fähigkeit haben, in Beziehung zueinander zu treten, und dass diese Fähigkeit durch verschiedene Faktoren, wie zum Beispiel traumatische Erfahrungen oder Erkrankungen, gestört werden kann. Durch gezieltes Filmen von Alltagssituationen und anschließende Analyse des Videomaterials sollen diese Interaktionsprobleme erkannt und gezielt angegangen werden. Die Analyse des Videomaterials erfolgt durch den Marte Meo Therapeuten, der speziell dafür ausgebildet ist. Dabei werden neben den verbalen, auch die nonverbalen Interaktionsmuster der beteiligten Personen, wie Blickkontakt, Körperhaltung, Gestik und Mimik, genau betrachtet. Auf Basis dieser Analyse können dann gezielt Empfehlungen für eine verbesserte Interaktion gegeben werden.

 

Die Methode ist vor allem in der Arbeit mit Kindern und Familien verbreitet, kann aber auch in anderen Bereichen, wie zum Beispiel der Arbeit mit älteren Menschen oder in der Schule, eingesetzt werden. Wichtig ist dabei, dass die Methode immer im Kontext der individuellen Bedürfnisse und Ziele der beteiligten Personen angewendet wird und keine Standardlösungen vorgegeben werden.

Es wird für einen Marte Meo-Beratungsprozess ein Stundenpaket von 30 Fachleistungsstunden empfohlen. Dies setzt sich wie folgt zusammen: 3 Stunden pro Woche über einen Zeitraum von 10 Wochen hinweg. Nach 10 Wochen wird gemeinsam reflektiert und besprochen, ob weitere Einheiten als notwendig erachtet werden. Diese müssen dann ggf. erneut bewilligt werden. Eine gesonderte Auflistung der erbrachten Stunden erfolgt nicht.

Pflegekinderhilfen

Wir legen großen Wert auf die Auswahl von Pflegepersonen.

Interessierte Bewerber senden KOALA zunächst ihren ausgefüllten Bewerberfragebogen zu. Anschließend findet dann zunächst ein persönliches Kennenlern- und Informationsgespräch über das Thema Pflegeelternschaft/Erziehungsstelle im Haushalt der Bewerber statt. Dieses Erstgespräch dient zum Kennenlernen und zur Klärung offener Fragen. Bei der Entscheidung zu einer weiteren Zusammenarbeit wird ein Folgetermin, ebenfalls im Haushalt der Bewerber – vereinbart. Falls leibliche Kinder oder andere Haushaltsmitglieder vorhanden sein sollten, erwarten wir, dass diese während des zweiten Termins anwesend sind. Die erzieherischen und persönlichen Fähigkeiten werden im gesamten Verlauf eingeschätzt.

Im weiteren Prozess werden zusätzliche Themen besprochen und geklärt:

  • Motivation über die Aufnahme eines Pflegekindes
    • Wer hatte die Idee? Wie kam sie zustande?
    • Wie stellt man sich das Leben mit einem Pflegekind vor?
    • Gibt es bereits leibliche Kinder? Haben sie Erfahrungen mit Kindern?
  • Wohnsituation der Bewerber
    • Haushaltsführung
    • Vorhandensein von ausreichend Wohnraum
  • Aktuelle Lebenssituation/ Biografie der Bewerber sowie soziales Umfeld
  • Welches Bild von Familie wird gelebt bzw. soll gelebt werden?
  • Welche Einstellungen haben Familienangehörige, Freunde, Nachbarn zum Thema Pflegekind?
  • Wie ist die aktuelle Rollenverteilung innerhalb des Familiensystems? Wie soll sich diese zukünftig darstellen?
  • Welche persönlichen Ressourcen gibt es im sozialen Umfeld (Familie, Freunde)?
  • Finanzielle und berufliche Situation der Bewerber
    • Welche Arbeitszeitmodelle werden gelebt? Welche zeitlichen Ressourcen gibt es?

Diese Themen werden auf mehrere Termine verteilt besprochen. Parallel dürfen die Bewerber bereits am Vorbereitungsseminar teilnehmen. Anschließend wird dieses während eines persönlichen Termins reflektiert und es werden offene Fragen geklärt.

Im nächsten Schritt werden folgende Punkte abgearbeitet:

  • Überprüfung der Finanzen (Einholung einer Schufa-Auskunft der Bewerber sowie der Gehaltsabrechnung des Vormonats),
  • Einholen eines erweiterten polizeilichen Führungszeugnisses jedes volljährigen Haushaltsmitglieds,
  • Einholen einer ärztlichen Unbedenklichkeitsbescheinigung jedes Erziehungsstellenelternteils sowie von evtl. bereits vorhandenen Kindern,
  • Einholung einer Auskunft des örtlich zuständigen Jugendamtes, ob etwas gegen eine Aufnahme bei der Bewerberfamilie spricht und
  • Bei anschließender positiver Entscheidung über eine Kooperation, werden die Verträge erstellt und unterzeichnet (Kooperationsvertrag mit KOALA).

Das Vorbereitungsseminar wird an einem Wochenende durchgeführt, inklusive gemeinsamer Mittagspause. Ort der Veranstaltung wird unser Seminarraum in Kalkar sein. Hier besteht die Möglichkeit, je nach Gruppengröße, die Raumgröße entsprechend anzupassen.

 

Themen des Vorbereitungsseminars:

  • Motivation und Haltung (Wieso Pflegekind aufnehmen?)
  • Mögliche Vorerfahrungen von Pflegekindern (Was könnte mich erwarten? Praxisbeispiele)
  • Integration des Kindes in eine Familie (Familiendynamik, Phasen der Integration)
  • Zusammenarbeit mit dem Herkunftssystem
  • Wer hat welche Rechte am Kind?
  • Erarbeiten eines persönlichen Portfolios (persönliche Ressourcen, Fähigkeiten, Besonderheiten, Grenzen) zur Bewerbung bei Jugendämtern.
  • Entscheidungsfindung zur Aufnahme eines Kindes.
  • Übung von Selbstreflexion.

Nach diesem intensiven Vorbereitungsseminar findet ein persönliches Gespräch mit jeder bewerbenden Pflegeperson statt, in dem offene Fragen besprochen werden und transparent eingeschätzt wird, ob eine Aufnahme eines Pflegekindes möglich erscheint. Sollten im Anschluss alle Beteiligten eine positive Entscheidung treffen, bewirbt KOALA sich im Namen der Bewerber bei Jugendämtern mit deren Portfolio und informiert diese über freie Kapazitäten.

 

 

Außerdem besuchen die Bewerber zukünftig verpflichtend weitere Grundlagenseminare zu den Themen:

  • Kinderschutz, Sexualpädagogik und Grundbedürfnisse
  • Bindung, Trauma und Resilienz
  • Biografiearbeit

Am Ende eines jeden Seminars erhält jeder Teilnehmer ein Zertifikat über die Teilnahme. Bei einem Trägerwechsel zu KOALA können absolvierte Seminare anderer Träger unter Vorlage einer Teilnahmebescheinigung anerkannt werden.

 

Unser Fokus während aller Seminare liegt auf Interaktivität, frei nach dem Zitat von Konfuzius: „Erzähle mir und ich vergesse. Zeige mir und ich erinnere. Lass mich tun und ich verstehe.“

 

⇨ Gerne bieten wir Ihnen als Jugendamt ebenfalls diese Schulung für Ihre Pflegepersonen an. Sprechen Sie uns an.

Die Anbahnung wird selbstverständlich individuell am Kind orientiert geplant und durchgeführt. Dennoch arbeiten wir nach einem Schema:

 

Zunächst sollte ein begleitetes Vorgespräch auf neutralem Terrain stattfinden, bei dem sich die aufnehmende Familie und abgebende Familie bzw. Herkunftsfamilie kennenlernen. Dies ist nicht in jedem Fall möglich, aber ausdrücklich gewünscht. Im nächsten Schritt findet ein begleiteter Sichtkontakt ohne Herkunftseltern – ebenfalls auf neutralem Terrain – statt. Die aufnehmende Familie interagiert noch nicht aktiv mit dem Kind/Jugendlichen. Sollte dieser Sichtkontakt positiv verlaufen, werden weitere Termine vereinbart. Hier begleitet der Fachberater den ersten Termin, ebenfalls wieder auf neutralem Boden. Sobald es für das Kind zuträglich ist, werden die Termine in den Haushalt der aufnehmenden Familie verlegt. Den ersten Termin zu Hause begleitet ebenfalls der Fachberater. Bei weiterem positivem Verlauf, wird ein Einzugsdatum vereinbart und mit allen Beteiligten kommuniziert. Der Fachberater begleitet den Einzug und sorgt für eine gute Übergabe des Kindes sowie der wichtigsten Unterlagen (ggf. Kinderausweis, Reisepass, Versichertenkarte etc.).

 

Ein Auszug aus einer Pflegefamilie bzw. Erziehungsstelle wird ebenfalls durch den Träger eng begleitet.

Im gesamten Prozess achten wir streng auf die Wahrung der Privatsphäre der Pflegefamilie bzw. Erziehungsstelle. Wir geben keine persönlichen Daten an Herkunftseltern weiter, die Rückschlüsse auf die Erziehungsstelle ziehen lassen.

Die Beratung von Pflegeeltern, Erziehungsstellen sowie von Bereitschaftspflegepersonen ist ein zentraler Aspekt im Bereich der Kinder- und Jugendhilfe. Sie spielt eine entscheidende Rolle bei der Gewährleistung einer stabilen und unterstützenden Umgebung für Kinder und Jugendliche, die aus unterschiedlichen Gründen nicht in ihrer Herkunftsfamilie leben können. Diese Form der Pflege, sei es in Form von Pflegeelternschaft, Erziehungsstellen oder Bereitschaftspflege, erfordert ein hohes Maß an Engagement und Fachkompetenz von Seiten der Pflegeeltern. Die Bedeutung einer qualifizierten und kontinuierlichen Fachberatung in diesem Zusammenhang kann nicht genug betont werden, da sie die Pflegepersonen in ihrer anspruchsvollen Rolle unterstützt und stärkt.

 

Aufgaben und Themengebiete während der Fachberatungen:

  • Stetige Reflexion und Anleitung zur Selbstreflexion der Erziehung und der Beziehung zum Kind sowie des Familienalltags
  • Klärung allgemeiner Erziehungsfragen und zur kindlichen Entwicklung
  • Begleitung in allen Phasen der Integration des Kindes in sein neues Familiensystem
  • Krisenintervention, in krisenbehafteten Phasen bieten wir bedarfsorientiert eine flexible und engmaschige Unterstützung an
  • Vor- und Nachbereitung von Besuchskontakten
  • Anleitung und Begleitung der Biografiearbeit mit dem Kind
  • Reflexion der Haltungen der Erziehungsstelleneltern (zum Kind, zum Herkunftssystem, zur Erziehung etc.)
  • Reflexion von Verhaltensauffälligkeiten des Kindes und das Erarbeiten von Lösungsansätzen
  • Netzwerkarbeit mit weiteren beteiligten Fachkräften und Institutionen
  • Weitere Themen befassen sich bedarfsorientiert u.a. mit: Sicherheit durch Struktur, Klarheit und Verlässlichkeit, Resilienz, Zeit geben zur Entwicklung, Humor, dem Kind Selbstwirksamkeit ermöglichen, Bindung, kindliche Bedürfnisse, Wertschätzung, Übertragung, Trigger, persönliche Ressourcen finden und stärken, Selbstfürsorge und Achtsamkeit mit sich selbst als Person, nur ausgeglichene Erziehungsstelleneltern können die Arbeit dauerhaft gut leisten.

Taktung der Fachberatungen (Minimum):

  • Bereitschaftspflege: 4 Mal pro Monat
  • Erziehungsstelle: 2 Mal pro Monat
  • Pflegefamilie: 1 Mal pro Monat

Zu diesen Terminen soll in der Regel das Kind ebenfalls anwesend sein, um mit ihm in Interaktion zu gehen und seine Entwicklung und sein Wohl einschätzen zu können. Da wir jeden Fall individuell betrachten, gestalten wir unsere Begleitung bedarfsgerecht. Das bedeutet, dass wir weitere Fachberatungstermine sowie Termine mit dem jeweiligen Kind/ Jugendlichen bei Bedarf durchführen.

 

Wir achten darauf, dass ein Fachberater in der Regel nicht mit mehr als 10 Fällen (Erziehungsstellenkinder) betraut ist. Über kürzere Zeiträume bzw. in Vertretungssituationen kann jedoch vorübergehend davon abgewichen werden.

Da es viele Themen gibt, die in Anwesenheit von Kindern nicht besprochen werden können, bieten wir die Möglichkeit, zusätzliche Fachberatungsgespräche per Videokonferenz bzw. Telefon durchzuführen. Diese können gut in den Familienalltag integriert werden und sind flexibel terminierbar. Das bedeutet beispielsweise, dass diese Gespräche auch in den frühen Abendstunden geführt werden können, wenn das Kind im Bett ist.

 

Vorteile der bedarfsgerechten Fachberatung und Begleitung:

Umfassende Betreuung:

Die Kombination aus individuell getakteten, persönlichen und virtuellen Terminen ermöglicht eine umfassende Betreuung. Die persönlichen Treffen bieten die Möglichkeit, eine direkte Interaktion mit dem Kind zu haben und seine Entwicklung sowie sein Wohl genau zu beobachten. Die virtuellen Gespräche hingegen ermöglichen es, eine breitere Palette von Themen flexibel zu behandeln.

 

Flexibilität:

Die virtuellen Gespräche sind flexibel und können in den Alltag der Erziehungsstelle integriert werden. Dies erleichtert es den Pflegeeltern, sich aktiv an den Gesprächen zu beteiligen, auch wenn das Kind beispielsweise im Bett ist oder wenn es zeitliche Einschränkungen gibt.

 

Effizienz:

Die Kombination aus persönlichen und virtuellen Gesprächen optimiert die Effizienz der Beratung. Persönliche Treffen sind besonders geeignet, um Themen zu besprechen, die eine direkte Beobachtung erfordern, während virtuelle Treffen für andere Angelegenheiten genutzt werden können.

 

Kontinuität:

Die regelmäßige Taktung von Terminen gewährleistet Kontinuität in der Betreuung und im Austausch von Informationen. Dies ist entscheidend, um Entwicklungen und Veränderungen im Leben des Pflegekindes angemessen zu verfolgen und darauf zu reagieren.

 

Kommunikation:

Die virtuellen Gespräche bieten eine bequeme Möglichkeit für Pflegeeltern, ihre Anliegen, Fragen und Fortschritte in der Pflege des Kindes mit dem Fachberater zu besprechen. Dies fördert eine offene und effektive Kommunikation.

Insgesamt trägt die Kombination aus persönlichen und virtuellen Fachberatungsterminen dazu bei, eine qualitativ hochwertige und flexible Unterstützung für die Erziehungsstelle sicherzustellen. Dies ermöglicht es, die Bedürfnisse des Pflegekindes sowie der Pflegeeltern optimal zu erfüllen und fördert eine erfolgreiche Pflegesituation.

 

Darüber hinaus begleitet der Fachberater die Erziehungsstelle bei Bedarf zu offiziellen Gesprächen. Die Begleitung der Familie zu Terminen in Kindergärten, Schulen, Sozialpädiatrischen Zentren und Therapieeinrichtungen ist aus mehreren Gründen wichtig: Pflegeeltern, insbesondere wenn sie neu in dieser Rolle sind, können sich in den komplexen Strukturen des Bildungs- und Gesundheitswesens verloren fühlen. Die Anwesenheit eines Fachberaters bietet ihnen Unterstützung und Orientierung, um sicherzustellen, dass sie die relevanten Informationen erhalten und die Bedürfnisse des Pflegekindes angemessen vertreten können. Die Kommunikation zwischen Pflegeeltern und den Institutionen, die das Kind betreuen oder unterstützen, ist entscheidend. Ein Fachberater kann sicherstellen, dass die Informationen korrekt übermittelt werden und dass die Pflegefamilie in der Lage ist, ihre Anliegen und Bedenken effektiv zu kommunizieren. Pflegekinder können vielfältige Bedürfnisse haben, die die Zusammenarbeit verschiedener Fachleute erfordern, wie Pädagogen, Therapeuten und Ärzte. Der Fachberater kann als Vermittler und Koordinator zwischen diesen Fachleuten fungieren, um sicherzustellen, dass alle Aspekte der Betreuung und Unterstützung des Kindes abgedeckt sind.

 

Um in Krisen für die Familie und das Kind da sein zu können, sind wir immer per E-Mail, bzw. in akuten Fällen per Telefon, erreichbar. In manchen Fällen kann es hilfreich und auch nötig sein, eine externe Person hinzuzuziehen. Deshalb gibt es die Möglichkeit von Supervision durch einen externe Supervisorin, welche wir empfehlen können.

Außerdem bieten wir Seminare und  thematische Elternabende für Erziehungsstelleneltern an. Diese dienen zum einen der Fortbildung und zum anderen der Vernetzung auf Elternebene. Die Themen variieren und sind an den Bedarfen der Erziehungsstelleneltern orientiert. Die Erfahrung hat gezeigt, dass beispielsweise Fetale-Alkohol-Spektrum-Störungen (FASD), Kommunikationsmodelle, Umgang mit Konflikten oder der Umgang mit Medien von Relevanz sind. Diese Elternabende sind interaktiv und regen zur Selbstreflexion an. Gleichzeitig fördern wir den Austausch zwischen den Erziehungsstelleneltern und bieten Raum für gegenseitige Unterstützung und Empowerment. Dies geschieht durch solche regelmäßigen Gruppenaktivitäten, bei denen Erziehungsstelleneltern ihre Erfahrungen und Herausforderungen teilen können. Auf diese Weise schaffen wir eine starke Gemeinschaft von Erziehungsstelleneltern, die sich gegenseitig stärken und dazu beitragen, eine sichere und unterstützende Umgebung für die Pflegekinder zu schaffen. Wir sind überzeugt, dass diese ganzheitliche Unterstützung sowohl für die Erziehungsstelleneltern als auch für die Pflegekinder von großem Nutzen ist.

Die parallele Beratung von Herkunftseltern und Pflege- bzw. Erziehungsstelleneltern ist für KOALA aus verschiedenen wichtigen Gründen von Bedeutung:

 

 

Ganzheitliche Unterstützung des Kindes:

Der Fokus auf die gleichzeitige Beratung und Vernetzung von beiden Familiensystemen ermöglicht es, eine ganzheitliche Unterstützung des Kindes sicherzustellen. Dies berücksichtigt die Tatsache, dass das Kind Beziehungen sowohl zu seiner Herkunftsfamilie als auch zu seinem neuen Familiensystem hat. Ein solcher Ansatz zielt darauf ab, die Bedürfnisse und das Wohl des Kindes in seiner gesamten familiären Umgebung zu fördern.

 

 

Förderung von Verständnis und Zusammenarbeit:

Die Beratung und Vernetzung von beiden Systemen fördert ein besseres Verständnis und eine bessere Zusammenarbeit zwischen Herkunfts- und Pflegefamilie/ Erziehungsstelle. Dies kann zu einer weniger konfrontativen und mehr kooperativen Herangehensweise führen, was letztendlich im besten Interesse des Kindes liegt.

 

 

Elterliche Kompetenzentwicklung:

Die Beratung und Unterstützung von Herkunftseltern zielen darauf ab, deren elterliche Kompetenzen zu entwickeln und zu stärken. Dies kann die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass sie in der Lage sind, die Verantwortung für ihr Kind wieder zu übernehmen, wenn die Umstände es erlauben.

 

 

Reduzierung von Trauma und Trennung:

Durch eine koordinierte Beratung und Vernetzung kann das Risiko von Trennungstrauma für das Kind minimiert werden. Dies ist besonders wichtig, da Trennungen von familiären Bindungen für Kinder oft traumatisch sein können.

 

 

Langfristige Stabilität:

Der gleichzeitige Ansatz trägt dazu bei, langfristige Stabilität für das Kind zu schaffen. Wenn Herkunfts- und Pflege-/ Erziehungsstelleneltern zusammenarbeiten und die Bedürfnisse des Kindes gemeinsam priorisieren, kann dies eine stabile Umgebung schaffen, die für die Entwicklung des Kindes förderlich ist.

Insgesamt trägt die gleichzeitige Beratung und Vernetzung von beiden Familiensystemen dazu bei, das Wohl des Kindes zu fördern, die familiäre Zusammenarbeit zu verbessern und langfristige Stabilität und Unterstützung zu gewährleisten. Dies entspricht dem ganzheitlichen Ansatz von KOALA in der Kinder- und Jugendhilfe.

Wir sind uns bewusst, dass es auch in manchen Konstellationen nicht funktionieren wird. Es gibt verschiedene Gründe, warum eine gleichzeitige Kooperation zwischen Herkunftseltern und Pflege-/ Erziehungsstelleneltern in der Kinder- und Jugendhilfe erschwert oder verhindert werden kann. Dazu gehören Konflikte und Spannungen, schwere Ursachen für die Trennung, Mangel an Ressourcen, psychische Gesundheitsprobleme oder Suchtprobleme, kulturelle oder sprachliche Unterschiede, rechtliche Angelegenheiten, mangelnde Motivation und Schutzbedenken. In solchen Fällen ist es wichtig, individuelle Lösungen zu finden, um das Wohl des Kindes sicherzustellen. Professionelle Interventionen und rechtliche Schritte können ebenfalls erforderlich sein, um die Situation angemessen zu handhaben.

  • Begleitung vor sowie nach einer Inobhutnahme
    • Die Inobhutnahme des eigenen Kindes kann für Eltern ein traumatisches Erlebnis darstellen. Deshalb ist es wichtig, diese Eltern fachlich zu begleiten und ggf. an weitere Stellen wie Ärzte und Psychologen zu vermitteln. Die Vernetzung im Sozialraum und das Finden von sozialen Ressourcen gehört für uns ebenfalls zur Begleitung dazu.

Für das gute Gelingen eines begleiteten Umgangs (Besuchskontaktes) ist es enorm wichtig, diese gut und ausführlich mit allen Beteiligten vorzubesprechen. Ängste und Unsicherheiten sollen abgebaut und das Vertrauen zum Fachberater aufgebaut werden. Daher findet zunächst ein ausführliches Kennenlerngespräch zwischen Fachberater und Eltern in deren Sozialraum statt. Es werden Grundregeln für den Umgangskontakt besprochen, die sich individuell an den Eltern sowie am Kind/Jugendlichen orientieren. Ziel ist, dass keine Konkurrenz zwischen Eltern und Pflegefamilie/Erziehungsstelle entsteht. Das Kind darf in keinen Loyalitätskonflikt geraten. Beide Elternpaare lernen sich vorab unter Moderation des Fachberaters auf neutralem Terrain kennen. Erst danach findet der erste Umgangskontakt statt, der im Anschluss jeweils auf Elternebene mit dem Fachberater reflektiert wird.

 

Wir begleiten Umgangskontakte in der Regel in der Nähe des Wohnortes des jeweiligen Kindes auf neutralem Terrain. Die Orte können flexibel variieren (bspw. Spielplätze, Parks, aber auch im Büro).

 

Die Frequenz und Dauer der Umgangskontakte wird individuell im Rahmen der Hilfeplanung besprochen und entschieden. Jeder begleitete Umgang wird sowohl mit den Pflegeeltern als auch mit der Herkunftsfamilie reflektiert, um daraus für den Folgetermin zu lernen und ggf. Anpassungen vornehmen zu können.

Zu Beginn der Fremdunterbringung eines Kindes wird gemeinsam mit allen Beteiligten im Hilfeplanverfahren eine Rückkehroption nach § 37c SGB VIII überprüft.

 

Zunächst werden nach einer Clearingphase von zwei Monaten gemeinsam mit dem zuständigen Jugendamt Auflagen an die Herkunftsfamilie festgelegt, welche sie erfüllen muss, um die Voraussetzungen für eine Rückkehr zu ermöglichen. Hierbei werden sowohl Ressourcen als auch Risikofaktoren eruiert und berücksichtigt und stetig gemeinsam transparent reflektiert. Beispiele für Auflagen können sein: Drogenentzug, Verbesserung der Wohnsituation, Abbau von Schulden etc. Im Hilfeplanprozess werden die Auflagen regelmäßig überprüft, besprochen und schriftlich fixiert.

 

Da Rückkehrprozesse eine enge Begleitung unabdingbar machen, empfehlen wir ein Stundenkontingent von 10 Fachleistungsstunden pro Woche als Minimum. Bei gutem Hilfeverlauf werden die Stunden nach einem halben Jahr schrittweise reduziert.

Weitere Informationen sowie unsere Leistungs- und Qualitätskonzepte inkl. Entgeltvereinbarung der jeweiligen Abteilungen erhalten Sie gerne auf Nachfrage als PDF. 

Kontaktieren Sie uns gerne, wir bemühen uns für jede Situation eine gemeinsame Lösung zu finden.

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